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Sonntag, 2. Oktober 2016

#EBERKACK!

Vor knapp zwei Wochen bekam ich so nebenbei einen Dialog zwischen den Twitter-Accounts der Erzbistümer Köln und Berlin mit, in dem es um ein Event oder Projekt mit dem Kürzel #EBKHACK ging. Irgend etwas, was im Erzbistum Köln stattfindet bzw. vom Erzbistum Köln ausgerichtet wird (daher auch der Abkürzungs-Bestandteil "EBK"), und der oder die Kölner Erzbistums-Twitterer legte(n) nun den Berliner Kollegen nahe, in Berlin könne man so etwas doch auch mal machen. In der Hauptstadt reagierte man eher zurückhaltend. Ich nahm das wie gesagt nur am Rande wahr und unternahm vorerst keine weiteren Nachforschungen darüber, was es damit wohl auf sich habe. Bis ich einige Tage später auf Facebook in eine Diskussion befreundeter "Netzkatholiken" hineinstolperte, in der die Projektausschreibung zum #EBKHACK verlinkt war. Daraufhin sah ich mir das doch mal an. 

Illustration (c) Peter Esser

Der eigentliche Veranstalter, so scheint es, ist ein Unternehmen namens "next media accelerator GmbH" - laut Eigenbeschreibung "ein Startup-Accelerator [...] für frühe Startups rund um Medien - Content, Advertising, Technology und Services". So so, a-ha. Und was wollen die nun mit dem bzw. für das Erzbistum Köln machen? Antwort: einen Hackathon - unter dem Motto "Hack the Erzbistum - Digitaler Spirit trifft 2000 Jahre Heiligen Geist". Soweit, so Gosh. Was aber ist ein Hackathon? Die Ausschreibung gibt Auskunft: 
"Auf einem Hackathon arbeiten Programmierer, Designer, Entrepreneure, Marketers, Bastler, Ingenieure über mehrere Tage gemeinsam an einer Idee zu einem bestimmten Thema. Ein Geschäftsmodell, Logo und vielleicht schon ein erster Prototyp werden in kleinen Teams entwickelt und abschließend einer Jury vorgestellt."
Abermals: So so, a-ha. Man muss den Text allerdings ziemlich weit runterscrollen, um auf diese Information zu stoßen. Weiter oben liest man stattdessen u.a.: 
"Kirche ist die vielleicht größte Social Community der Welt. Seit 2000 Jahren sind wir Storyteller. Wir haben schon Influencer und Content Marketing betrieben als noch nicht mal die Opas der Google- und Snapchat-Gründer auf der Welt waren.
Activation, Retention, Challenge, Solutions, Interaction - Schlagworte aus Medien, Marketing und Produktentwicklung gelten auch im kirchlichen Umfeld."
Wer jetzt denkt "Holy Shit!", der liegt genau richtig: 
"Es geht um die älteste Geschichte der Menschheit. Um Glaube. Hoffnung. Liebe. Es geht um die wichtigsten Themen im Leben. Wir brauchen Euren Input für #the#next#holy#shit."
Und damit nicht genug: 
"Wir wollen mit Euch diese Themen neu, zeitgemäß und digital denken [...]. Wir suchen für unser Hackathon:
  • OK Community Champs
  • Hard Core Integration Big Dogs
  • Lead Data Hipster Chicks
  • und World Class Press Dudes." 

Au backe. Das ist ja schon rein sprachlich ganz furchtbar. MUSS man mit Programmierern, Designern, Bastlern und Ingenieuren heutzutage so reden? Ich kenne durchaus auch ein paar Leute aus diesen Berufsgruppen, und die reden nicht so. Aber darauf kommt es letztlich wohl nicht an; viel entscheidender ist allemal die Frage: Was soll der Scheiß? Die Antwort, die die Ausschreibung darauf gibt, klingt relativ zurechnungsfähig: 
"Wir nehmen wahr, dass immer mehr Menschen in unterschiedlichen Situationen nach Sinn fragen - nicht mehr weiter wissen, wütend sind, ratlos oder enttäuscht. Wir würden gern noch mehr Formen finden, um diesen Menschen zuzuhören, Antworten anzubieten, Gemeinschaft und Rückhalt zu geben." 
Okay. Okay, okay, okay. Dass das Erzbistum Köln nach neuen Ideen für die Pastoral sucht, ist ja zunächst einmal durchaus löblich. Aber woher kommt eigentlich die Schnapsidee, neue Ideen müssten unbedingt netzbasiert sein und idealerweise in Form einer App daherkommen? Klar, man will "die Leute da abholen, wo sie stehen". Aber es ist ja - und das sage ich als jemand, der wirklich dauernd im Internet unterwegs ist - durchaus nicht so, dass man "die Leute" nur noch im so genannten virtuellen Raum antreffen und erreichen könnte. Das denken ironischerweise vor allem solche Leute, die selbst eher wenig netzaffin sind - für die das Internet also, sprichwörtlich gesagt, #Neuland ist. Die stellen sich wer weiß was darunter vor. Wir erinnern uns: Vor einigen Monaten veranlasste die Spieleinnovation Pokémon Go manche Pastoralstrategen dazu, laut darüber nachzudenken, ob man nicht in virtuelle Pokémon-Lockmittel investieren sollte, um die begehrte Zielgruppe der Manga-Monster-Jäger ganz physisch "der Kirche näher zu bringen" - während konservativere und innovationsskeptischere Kirchenleute sich eher darum sorgten, wie man die virtuelle Pokémon-Hatz aus dem eigentlichen Kirchenraum fernhält. Nun war der Hype um Pokémon Go zwar schneller vorbei, als die kirchliche Bürokratie ein Budget für Pokémon-Köder bereitstellen konnte, aber die Spieleentwickler-Zunft schläft nicht, und bald wird eine neue Spielesensation erscheinen, die auf den technischen Innovationen von Pokémon Go aufbaut, deren Möglichkeiten aber noch erweitert. Und die Pastoralstrategen werden total überrumpelt sein und erneut völlig unvorbereitet in Aktionismus verfallen. Gibt es eigentlich nur die Alternativen, entweder ein kulturpessimistischer Hinterwäldler zu sein oder aber jeden Scheiß mitzumachen, sprich: jedem Trend hinterherzuhecheln? 

Eng mit dieser Frage verbunden ist ein anderer Verdacht, der sich aufdrängt: dass nämlich die Verantwortlichen beim Erzbistum Köln, die das Projekt #EBKHACK abgenickt und womöglich auch den überkandidelten Ausschreibungstext durchgewinkt haben, sich dabei denken: "Die Katholische Kirche hat so ein altbacken-spießiges Image, dagegen müssen wir mal was tun". Und genau dieses Bestreben wirkt so altbacken-spießig wie nur was. 

Was mich übrigens darauf bringt, dass ich vor ein paar Tagen mit meiner Liebsten beim "Willkommenstag" des Theaters an der Parkaue war. Das Theater an der Parkaue - das zur Zeit allerdings gar nicht an der Parkaue in Lichtenberg spielt, sondern im Prater im Stadtteil Prenzlauer Berg - ist das Kinder- und Jugendtheater des Landes Berlin und veranstaltet in jeder Spielzeit einen "Willkommenstag" für Lehrer, Erzieher und Theaterpädagogen, um diesen die Arbeit des Theaters vorzustellen. Und dahin hat meine Liebste mich, der ich immerhin einen Magister-Abschluss in Theaterwissenschaft habe, diesmal kurzerhand mitgenommen. 



Das Theater als Medium hat ja mit der Kirche Eines gemeinsam, nämlich dass es Jahrtausende alt ist und deshalb von nicht wenigen Menschen als nicht mehr zeitgemäß wahrgenommen wird. Diesem Eindruck will man natürlich entgegenwirken - und hier wie dort gibt es Leute, die meinen, um zu zeigen, dass man eben doch zeitgemäß ist, müsse man "irgendwas mit Internet" machen. 

Folgerichtig handelte es sich bei einem der Workshops, die bei diesem "Willkommenstag" angeboten wurden, um die Projektvorstellung einer Produktion zum Thema Soziale Medien, die sich noch im Konzeptionierungsstadium befindet: "Algorhythm is it" - eine Koproduktion mit dem Künstler-, nein, ich meine natürlich Künstler_innen-Netzwerk cobratheater.cobra im Rahmen der Projektwerkstatt "Haus der digitalen Jugend". Klingt schräg? Ist es auch. Über die Produktion "Algorythm is it" - vom Titel her offenkundig angelehnt an den preisgekrönten Dokumentarfilm "Rhythm is it" über ein Ballettprojekt für Jugendliche aus Problemschulen (worauf jedoch nicht näher eingegangen wird) - heißt es in der Infomappe für die am "Willkommenstag" teilnehmenden Pädagogen: 
"Algorithmen durchziehen unser Leben. Ob als WhatsApp-Nachrichten, Urlaubsbuchungen im Internet, gelikete Posts bei Facebook oder Recherchen für das nächste Referat, längst wissen die unsichtbaren Datensysteme unsere Antworten, bevor wir den Suchbegriff überhaupt eingegeben haben. Diskret im Hintergrund sind sie immer anwesend und führen als systematische Datenauswertung ihr Eigenleben."
Vorgestellt wurde das Projekt von vier jungen Leuten - schätzungsweise zwischen 20 und 30 Jahren alt - von cobratheater.cobra, die zwar hübsch aussahen und sympathisch 'rüberkamen, aber den Eindruck erweckten, selbst nicht so genau zu wissen, worüber sie sprechen oder worauf die Produktion hinauslaufen soll. 


Um Algorithmen soll es gehen, die in Online-Netzwerken das Handeln der Nutzer steuern, ohne dass diese das bemerken bzw. durchschauen. "Wir wissen nichts darüber, das ist ein großes Problem" - dieses Statement war für mich ein Kernsatz der Präsentation, dicht gefolgt von der Aussage, man wolle das Thema "möglichst affirmativ, aber auch kritisch" darstellen. Alles in allem ergab sich das leicht tragikomische Bild, dass da eine Gruppe von Twentysomethings den Versuch unternimmt, Schülern ab der 8. Klasse Medienkompetenz in einem Bereich zu vermitteln, in dem ein durchschnittlicher Achtklässler sich besser auskennt als sie selbst. Ungemein bezeichnend fand ich es, dass die Macher von "Algorythm is it" sich als Vorbild für eine, vielleicht DIE zentrale Figur ihres Stücks den "Wanderer über dem Nebelmeer" aus dem gleichnamigen Gemälde von Caspar David Friedrich ausgesucht hatten. Passt ins Bild, dachte ich: So hip sie sich auch zu kleiden versuchen und so beflissen gendersensibel sie sprechen, so sehr fahren sie insgeheim auf spätromantische Kulturkritik ab. So wie früher davor gewarnt wurde, die Geschwindigkeit der Eisenbahn sei schädlich für die körperliche und geistige Gesundheit des Menschen, wird heute vor dem Internet gewarnt. Als eine Antagonistenfigur wurde "ein ungefähr älterer Herr" eingeführt, der im Internet in die Rolle eines jungen Mädchens schlüpft. Originell ist was Anderes. Wo da nun eigentlich das "Affirmative" zum Tragen kommen soll, blieb unklar. 


An der Diskussion im Anschluss an die Präsentation beteiligte ich mich nicht, aber irgendwie - vielleicht durch mein griesgrämiges Getuschel mit meiner Liebsten - muss ich den cobratheater.cobra-Leuten dennoch aufgefallen sein, denn später, beim Sektempfang im Theaterfoyer, sprach einer von ihnen mich direkt an: was ich denn über das Projekt denken würde. Na fein. Ich tischte ihm alles auf, was mir so an Kritikpunkten einfiel, aber als ich zu dem Punkt kam, dass die heutigen Jugendlichen sich ja mit viel größerer Selbstverständlichkeit in Online-Netzwerken bewegen als unsereins, fiel mir plötzlich ein bzw. auf, dass es ja auch ein Ziel dieser Theaterproduktion sein könnte, diese "gefühlte Selbstverständlichkeit" zu unterlaufen, und ich gestand: "Jetzt, wo ich's sage, hört sich das für mich gar nicht so blöd an." Mein Gegenüber lächelte. Und nun entspann sich eine durchaus anregende Diskussion darüber, wie man der zunächst doch sehr mathematisch-technisch anmutenden Thematik des Stücks einen tieferen poetischen Gehalt abgewinnen und damit Grundfragen menschlicher Existenz berühren könnte - was, wie ich wert- und strukturkonservativer Zausel nun mal finde, im Grunde die Aufgabe des Theaters ist. Nach diesem Gespräch bin ich ehrlich gesagt "positiv gespannt" darauf, was bei der Produktion rauskommt. Die Uraufführung ist am 15. November. 

Diese Erfahrung, praktisch mitten in der Diskussion meine Meinung zu ändern - zumindest teilweise oder tendenziell - gibt mir natürlich (wenngleich bzw. zumal mir das gar nicht so selten passiert) zu denken, auch in Hinblick auf das Projekt #EBKHACK. Könnte es sein, dass auch an diesem Projekt mehr und Besseres dran ist, als ich auf den ersten Blick anzunehmen bereit bin? -- Nun ja, natürlich könnte es sein. Es kommt halt drauf an, was am Ende dabei rauskommt - und das ist bis auf Weiteres überhaupt nicht absehbar, denn um an diesem Hackathon teilnehmen zu dürfen, braucht man zwar einen Laptop, aber zunächst nicht einmal eine Idee. Kein Scheiß: 
"Optimal wäre, wenn jeder Teilnehmer eine Idee mitbringt - der Hackathon ist die einmalige Gelegenheit, diese in Rekordzeit auf die Beine zu stellen. Aber auch wenn Du keine Idee hast, bring Deine Fachkenntnisse, Fähigkeiten und Dein Netzwerk ein!"
Lassen wir uns also mal überraschen, was der Hackathon für eine Dynamik entwickelt - ist ja nicht auszuschließen, dass da etwas Sinnvolles entsteht. Aber ich selbst würde trotzdem eher andere Prioritäten setzen. Analogere. Weil eben, wie schon gesagt, das soziale Leben nicht nur in den Sozialen Medien stattfindet. Sondern auch, nach wie vor, auf der Straße, in der U-Bahn, im Treppenhaus, am Arbeitsplatz und nicht zuletzt in der Kneipe. Natürlich verändert das Internet das Sozialverhalten der Menschen - aber das hat die Eisenbahn auch getan. Und das Telefon. Und das Auto. Im Grunde tut das Internet nichts Anderes: Es erschafft neue Wege der Kommunikation, schnellere Wege. Aber es ist letztlich auch nur ein Instrument und keine grundlegend neue Realität. Wenn nun Strategen, die das Internet als etwas Fremdes und Mysteriöses anstaunen, meinen, man müsse "ins Internet gehen", weil da die Menschen seien, dann kann ich einerseits über diese Naivität lächeln, mache mir andererseits aber Sorgen, dass die ganz analoge Basisarbeit "auf der Straße" darüber vernachlässigt wird, aus dem Blick gerät. Mir schweben da ganz andere Wege der Pastoral und Neuevangelisierung vor. Unterschiedliche Menschen ganz physisch an einen Tisch bringen. Ihnen einen Teller Suppe auftischen. Den Straßenmusiker aus der S-Bahn-Unterführung einladen, dabei zu musizieren (und natürlich mitzuessen). Ins Gespräch kommen, und darüber günstigenfalls dann auch ins Gebet. Dafür braucht man noch nicht einmal unbedingt Geld, aber schön wäre es doch, wenn es auch dafür eine gewisse Förderung seitens der Ordinariate gäbe. 

Aber vielleicht sind solche Ansätze dafür nicht trendy, hip und spektakulär genug. Für #EBKHACK stehen die Fördertöpfe weit offen: Für herausragende Ergebnisse des Hackathons gibt es Preise in Höhe von 200 bis 1.000 €, und ausgewählt werden die Preisträger von einer Jury, zu der u.a. "Pfarrer Norbert Fink (Der 'Elvis-Pfarrer' auf youtube; Traupriester von Daniela Katzenberger)" gehört. Na hossa. Hervorzuheben ist auch und nicht zuletzt ein verräterischer Lapsus in der Beschreibung der mit 1.000 € dotierten Sonderpreis-Kategorie (worauf ich durch die eingangs erwähnte Facebook-Diskussion aufmerksam gemacht wurde): 
"Die beste Idee aus Jury-Sicht, um aufmerksamkeitsstark und nachhaltig auf die Mitgliederentwicklung der katholischen Kirche einzuzahlen."
Na klar: "Punk-Pastoral" zahlt nichts ein. Die Zielgruppe der Hippen, Coolen und Bekloppten, auf die die #EBKHACK-Projektbeschreibung zugeschnitten scheint, schon eher. Damit dürften die Prioritäten ge- bzw. erklärt sein. Aber die gute Nachricht zum Thema #EBKHACK findet sich gewissermaßen im Kleingedruckten: 
"Auch für Bier wird gesorgt sein".
Na dann! Man könnte sich zwar fragen, ob Leute, die solche Texte verfassen oder sich von ihnen angesprochen fühlen, nicht vielleicht eher andere Drogen konsumieren, aber hey - Bier ist schon okay. Vielleicht würde es sich also doch lohnen, teilzunehmen... 



6 Kommentare:

  1. Da die Veranstaltung in Köln stattfindet, ist zu befürchten, daß es dort – trotz anderslautender Ankündigung – kein Bier geben wird, sondern Kölsch.

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  2. Eines der Probleme, die Kirche im Umgang mit neuen Medien hat, ist meiner Meinung nach ihre Angst uncool zu sein. Und deshalb reitet man jede Sau, die irgendwo durchs Dorf getrieben wird. Das geht schon alleine deshalb nach hinten los, weil es eben nicht authentisch ist.
    Gute Kommunikation braucht zwei Dinge: Ich muss mir klar sein in dem was ich sagen will und wen ich erreichen will. Dann folgt die Wahl des Mittels.

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  3. Hallo

    Eigentlich kommentiere ich nie bei Blogs, die ich lese aber hier muss ich einfach was sagen. Es stimmt NICHT, dass Jugendliche mehr Ahnung vom Internet haben wie ältere Leute. Vielleicht können sie facebook bzw. Twitter besser bedienen aber damit hats sich dann schon. Ein wirkliches Verständnis der Technick fehlt fast allen. Jährlich gibt es Milliarden Schäden durch Identitätsklau und ähnliches. Nur schon bei der Zustimmung zu Überwachungsstaatgesetzen sieht man wie dumm die Leute sind. Diese "Algorithmen" sind nicht einfach etwas geheimnissvolles das halt im Hintergrund vielleicht läuft. Daten haben Wert und wir verschenken sie einfach so. Somit verlieren wir unsere Freiheit. Die Kirche verlangt von uns verantwortungsvoll mit unserer Freiheit umzugehen. Wieso sollte das nicht auch auf sas Digitale zutreffen. Man muss nur einige wenige Konzepte kenne z.B. was ist https? Oder was sind Zertifikate? Oder was ist ein gutes Passwort? Um sich selbst schütze zu können und seine Freiheit zu bewahren. Aber digitale Freiheit bedeutet auch immer Einschränkungen. Sind mir meine Daten wichtig werde ich keinen fb Account haben. Will ich die Kontrolle über mein System werde ich Gnu/Linux verwenden usw...

    Sorry für den rant aber das Thema nervt mich. Das wäre wie wenn ich behaupten würde jemand sei ein 5*Koch weil er seine Mikrowelle bedienen kann. Computer sind hochkomplexe Maschienen.

    P.s. sorry für die vielen Schreibfehler... wurde alles auf dem Handy getippt. Ich bin technisch wesentlich begabter wie litterarisch.

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    1. Nee, die wichtigste Frage wurde von Jürgen oben schon angesprochen: wie können die behaupten, es gäbe Bier und dann servieren die Kölsch?

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    2. "Algorithmen beherrschen unser Leben usw." - irgendwie fallen mir zu diesem Theater zweierlei ein:

      1. die Elektrizitätslehre in der 3. Klasse Grundschule Heimat- und Sachkunde, was eine einzige Sicherheitsunterweisung war, aus der die Schüler mit dem Gefühl herausgingen, es wäre doch besser, dieses Zeug einfach zu verbieten, warum gebe es das denn (ein Klasserkamerad hat das auch so gesagt).

      2. eine Stelle bei Chesterton, die ich leider nicht auswendig weiß, die in Paraphrase aber ungefähr so lautet:

      "Was ich an den Moralisten von heute nicht verstehe, ist nicht unbedingt, daß sie die, die sie schelten, nicht verstehen, sondern daß sie das auch überhaupt nicht versuchen. Wenn ich einem Menschen sage, er dürfe - mit Biertrinken und ähnlichem will ich gar nicht kommen, das ist keine Sünde, nehmen wir etwas heute wirklich allgemein Akzeptiertes: - nicht zu einem Gladiatorenspiel gehen, dann hätte ich ganz recht damit. Ich muß ihn aber ernst nehmen. D.h. ich muß zunächst einmal zur Kenntnis nehmen, daß so ein Gladiatorenspiel tatsächlich ein mords Spaß ist."

      (Der Witz mit dem "mords Spaß" ist nicht von Chesterton, aber er hätte ihm vmtl. gemacht, wenn er deutscher gewesen wäre.)

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